Die Byzantinistik beschäftigt sich mit Geschichte und Kultur des oströmischen, heute als "byzantinisch" bekannten Reiches. Kulturell lassen sich die Einflüsse von Byzanz bis ins Heilige Römische Reich im Westen, Russland und die Balkanländer im Norden sowie Armenien und Georgien im Osten nachweisen. Über die Seidenstraße bestanden Kontakte nach Zentralasien und China.
Das Fach Byzantinistik ist in besonderem Maße für interdisziplinäre Kontakte prädestiniert, sowohl von altertumswissenschaftlicher, als auch von westlich-mediävistischer, slawistischer und islamwissenschaftlicher Seite her. Als mittelalterliche kulturwissenschaftliche Disziplin umfasst die Byzantinistik in Köln sowohl Geschichte, Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte als auch Philologie und Literaturwissenschaft.
Ein Schwerpunkt liegt auf den sogenannten Hilfswissenschaften (Sigillographie, Numismatik, Paläographie, Papyrologie) und der Anwendung von Methoden aus den Digital Humanities. Dazu kommen regelmäßig Exkursionen, Ausstellungs- und Bibliotheksbesuche, Gastvorträge, Workshops und Kolloquien.
Kurse zur neugriechischen Sprache und Literatur sowie zur Landeskunde Griechenlands werden in regelmäßigen Zyklen unterrichtet.
Byzantinistik kann in Köln im Bachelorstudium in Verbindung mit Griechischer Philologie und im Masterstudium als eigenständige Studienrichtung innerhalb des Verbundstudienganges Antike Sprachen und Kulturen (ASuK) studiert werden. Darüber hinaus bildet das Fach eine mögliche Schwerpunktdisziplin im interdisziplinären Masterstudiengang Mittelalterstudien.
Kölner Studierende der Byzantinistik können im Rahmen des ERASMUS-Programms Studienaufenthalte und Praktika an ausländischen Partner-Universitäten absolvieren (Athen, Ioannina, Thessaloniki, Paris, Genua). Seit 2019 besteht eine Erasmuskooperation mit dem Institute for the History of Ancient Civilizations (IHAC) an der School of History and Culture der Northeast Normal University in Changchun (Provinz Jilin, Volksrepublik China). Fortgeschrittene Studierende und Promovenden können im Rahmen von Austauschprogrammen mit Partner-Universitäten, z. B. in Thessaloniki, Athen, Istanbul und Sofia, Forschungsaufenthalte realisieren. In Forschung und Lehre bestehen intensive internationale Kontakte mit Griechenland, der Türkei, Italien, Bulgarien, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, den USA und China.
An der Universität zu Köln ist die Byzantinistik dem Zentrum für Mittelalterstudien (ZEMAK), dem Zentrum für die antiken Kulturen des Mittelmeerraums (ZaKMiRa), dem Zentrum für naturwissenschaftliche Archäologie und Altertumskunde und weiteren interdisziplinären Formaten angeschlossen.